DJB presents Sven Maresch

Bei den Olympischen Spielen in London war Sven Maresch noch Ersatzstarter. Vier Jahre später dürfen ihn Judofans in Rio auf der Matte erleben.

15.07.2016 von [Lino Hermanns]
2012 war es ein knappes Rennen zwischen Ole Bischof und Sven Maresch. Der ehrgeizige Judoka hätte dem erfahrenen Olympiasieger Bischof fast noch das Ticket nach London abgenommen. Letztendlich konnte sich Ole Bischof dank seiner Siege in Paris und Düsseldorf aber durchsetzen. Schon zu Beginn seiner Karriere merkte man Sven Maresch an, wie wichtig dieser Sport für ihn ist und das er Großes erreichen möchte: „Judo ist mein Leben", sagte Maresch einst im Judo Magazin über sich selbst und ergänzte: "Da möchte ich einmal groß herauskommen". Leistungssport und Spitzenathleten haben ihn schon in jungen Jahren fasziniert. „Als ich 1996 im Trainingslager mit meinem Heimatverein PSV Erfurt war, sahen wir alle live den Olympiasieg von Udo Quellmalz. Die Art und Weise mit der er dies tat und auch seine Freude darüber ausdrückte, haben mich so beeindruckt, dass ich nun ein klares Ziel vor Augen hatte und von diesem Tage an meist immer mehr trainierte als es von mir verlangt wurde.“ Seine Leidenschaft für Judo hat aber schon früher begonnen. Durch seinen Onkel kam er mit sechs Jahren zum Judo und übte beim PSV Erfurt seine ersten Judorollen. Diese Zeit hat ihn auch in seiner weiteren Entwicklung stark beeinflusst. „Wir waren eine wirklich starke Trainingsgruppe, wo ich sehr gute Freunde gefunden habe und wir uns immer gegenseitig motivierten. Diese Zeit und die Philosophie des Vereins sowie der Trainer waren der Grundstein für meine spätere Entwicklung und prägen mich in mehrere Hinsicht bis heute“. Nach schönen und intensiven Jahren verließ er seinen Heimatverein und wechselte 2004 zum SC Berlin. Der Beginn einer sehr erfolgreichen Sportkarriere. Im Jahr 2006 gelang Sven Maresch der große Durchbruch. Zunächst gewann er die Deutschen U20-Meisterschaften und ein halbes Jahr später krönte er sich zum U20-Europameister. Nach diesem Triumph wurde ihm das erste Mal richtig bewusst „was möglich ist“. Drei Jahre später wiederholte er das Kunststück bei der U23-Europameisterschaft. Es folgten weitere Titel und starke Wettkämpfe und so kam es, dass er 2012 fast das Ticket nach London gelöst hätte. Ein gewisser Ole Bischof hatte etwas dagegen. Vier Jahre und viele Topplatzierungen (u.a. Bronze bei den Europameisterschaften 2014) später hat er sein Ziel erreicht. Der DJB wünscht Sven Maresch viel Erfolg bei den XXXI. Sommerspielen in Rio de Janeiro.   Fragen und Antworten mit Sven: Was machst du am liebsten nach einer harten Trainingseinheit? Musik hören, Lesen oder eben Schlafen. Wer ist dein Vorbild im Sport? Früher hatte ich noch Vorbilder, doch nun versuche ich das Bestmögliche aus mir selbst zu machen und meinen eigenen Weg zu gehen. Einen Weg, den vielleicht noch keiner gegangen ist. Wie motivierst du dich vor deinen Kämpfen? Mit positiven Gedanken und bildlicher Vorstellung von einem Sieg. Was isst du normalerweise direkt nach dem Wiegen? Kohlenhydrate in Form von Nudeln oder Kartoffeln. Etwas Gemüse und etwas Fleisch. Wer oder was motiviert Dich? Meiner innerer Antrieb ein Maximum meiner Leistungsfähigkeit zu erreichen. Die Unterstützung meiner Trainer, Freunde und Familie. Würdest du Körperteile von dir versichern lassen? Wenn ja, welche? Meine Hände. Was verbindest du mit Brasilien und/oder Rio de Janeiro? Eines der besten Trainingscamps meiner sportlichen Laufbahn im Jahr 2006 mit der Junioren Nationalmannschaft, die Team-WM-Bronzemedaille 2013, Ayrton Senna und die Leidenschaft und Lebensfreude des brasilianischen Volkes - eines der freundlichsten auf dieser Erde, die ich bisher erleben durfte. Was macht für dich die Olympischen Spiele so besonders? Es ist mein Traum, seitdem ich 9 Jahre alt bin, im Judo an Olympischen Spielen teilzunehmen. Die friedliche und begeisternde Zusammenkunft von Menschen aus aller Welt. Die Möglichkeit etwas Außergewöhnliches im Leben zu erreichen. Welche Ziele steckst du dir für die Olympischen Spiele 2016? Ich will an diesem Tag das Bestmögliche für mich erreichen und die Matte mit einem Glücksgefühl und einer inneren Zufriedenheit verlassen. Vervollständige diesen Satz: Ich will zu den Olympischen Spielen 2016 in Rio, da… ich mir die Teilnahme hart erarbeitet habe und sie erfolgreich bestreiten will. Um meinen Horizont zu erweitern und das olympische Geschehen, Begegnungen, sowie diese spezielle Atmosphäre nicht mehr nur aus Filmen, Büchern oder Gesprächen geschildert zu bekommen, sondern einmal wirklich erleben und mit den anderen Athleten teilen möchte.
Die Reihe "DJB presents..." wird in den nächsten Wochen bis zu den Olympischen Spielen vervollständigt. Jede Woche werden ein oder zwei Athleten vorgestellt Quelle: http://www.london.judobund.de