Vorolympischer "Test" in Budapest geglückt

Foto: IJF Media by G. Sabau

Silber für Laura Vargas Koch und Sven Maresch - André Breitbarth gewinnt Bronze

26.06.2016 von [Erik Gruhn]
Die einzige Goldmedaille für den Deutschen Judo-Bund (DJB) beim Judo-Grand-Prix in Budapest (Ungarn) erkämpfte Carolin Weiß in der Klasse über 78 kg. Sie setzte sich im Finale gegen die Weltranglistendritte Sisi Ma aus China nach einer Bestrafung durch. Zuvor hatte die 23-jährige Berlinerin die amtierende Weltmeisterin Song Yu aus China besiegt. Die deutsche Olympiastarterin im Schwergewicht der Frauen, Jasmin Külbs aus Zweibrücken, konnte in der ungarischen Hauptstadt nicht an den Start gehen. „Eine Prellung am Ellenbogen hindert noch“, nannte Bundestrainer Michael Bazynski den Grund für den Startverzicht.

In starker Verfassung im vorolympischen Test zeigten sich insbesondere die beiden Berliner Laura Vargas Koch (bis 70 kg) und Sven Maresch (bis 81 kg), die jeweils Silber in ihrer Gewichtsklasse holten. Vargas Koch unterlag im Finale gegen Elvismar Rodriguez aus Venezuela, Maresch musste sich gegen den früheren Weltmeister Ivan Nifontov aus Russland geschlagen geben.

Auch André Breitbarth aus Braunschweig (über 100 kg) wusste Bundestrainer Detlef Ultsch zu gefallen und entschied den Kampf um die Bronzemedaille eindrucksvoll gegen den Serben Zarko Culum für sich.

Karl-Richard Frey aus Leverkusen (bis 100 kg) musste sich unglücklich im Kampf um Bronze gegen Anton Savytskiy aus der Ukraine geschlagen geben und kam auf Rang fünf. Marc Odenthal aus Mönchengladbach (bis 90 kg) unterlag in der Trostrunde gegen Vizeweltmeister Kirill Denisov aus Russland und belegte Platz sieben.

Den ersten Platz im Medaillenspiegel belegte Japan mit vier Gold-, drei Silber- und zwei Bronzemedaillen vor Slowenien (2/3/0) und Deutschland (1/2/1).


Die Kämpfe der deutschen Judokas in Budapest:

Carolin Weiß setzte sich in der Vorrunde gegen Anna Zaleczna aus Polen und Iryna Kindzerska aus der Ukraine durch. Im Halbfinale ging die 23-Jährige gegen die amtierende Weltmeisterin Song Yu aus China nach einer Shido-Bestrafung als Siegerin von der Matte. Im Finale gegen Sisi Ma aus China, Dritte der Weltrangliste, zeigte sich die Berlinerin eine starke Leistung und siegte nach vier Minuten durch eine Shido-Bestrafung.

Laura Vargas Koch besiegte Anka Pogacnik aus Slowenien und setzte sich im Halbfinale vorzeitig gegen Sanne van Dijke aus den Niederlanden durch. Im Finale musste sich die 25-jährige Berlinerin gegen Elvismar Rodriguez aus Venezuela, Dritte der Panamerikanischen Meisterschaften, nach Wazaari-Wertung für Seoi-nage im Haltegriff geschlagen geben.

Sven Maresch stand nach Vorrundensiegen gegen Victor Busch aus Schweden und Nemanja Majdov aus Serbien im Halbfinale. Hier besiegte er in der Golden-Score-Verlängerung den Japaner Yasuhiro Ebi durch eine Shido-Bestrafung. Im Finale unterlag der 29-jährige Berliner in der letzten Kampfminute im Haltegriff gegen den früheren Weltmeister Ivan Nifontov aus Russland.

André Breitbarth stand nach einem Vorrundensieg gegen Nabil Zalagh aus Frankreich im Halbfinale. Hier musste sich der Braunschweiger gegen Katsuma Ueda aus Japan mit 3:1 Shido-Bestrafungen geschlagen geben. Den Kampf um die Bronzemedaille gegen Zarko Culum aus Serbien entschied der 26-Jährige mit Wazaari-Wertung für Hiza-guruma und anschließendem Haltegriff für sich.

Karl-Richard Frey gewann in der Vorrunde gegen Shohei Shimowada aus Japan und Oleksandr Romanyuk aus der Ukraine. Die Halbfinalbegegnung ging gegen Soyib Kurbonov aus Usbekistan, Zweiter der Asienmeisterschaften, mit Yuko-Wertung verloren. Im Kampf um Platz drei unterlag der 24-Jährige unglücklich gegen Anton Savytskiy aus der Ukraine, Dritter der Junioren-Weltmeisterschaften. Beide Kämpfer hatten jeweils einen Yuko auf ihrem Konto, so dass die Entscheidung durch 3:1 Shido-Bestrafungen gegen den Leverkusener fiel.

Marc Odenthal besiegte in der Vorrunde Avtar Singh aus Indien und unterlag im Viertelfinale dem Slowenen Mihael Zgank durch Wazaari-Wertung. Nach einer Trostrundenniederlage gegen Vizeweltmeister Kirill Denisov aus Russland belegte der 25-jährige Mönchengladbacher Rang sieben.

Am Vortag hatten Igor Wandtke aus Hannover (bis 73 kg), Sappho Coban aus Karlsruhe und Johanna Müller aus Berlin (beide bis 57 kg) fünfte Plätze belegt.


Die Ergebnisse vom zweiten Wettkampftag:

Männer


-81 kg:
1. Ivan Nifontov, RUS
2. Sven Maresch, GER
3. Yasuhiro Ebi, JPN
3. Attila Ungvari, HUN
5. Bojan Dosen, SRB
5. Nicon Zaborosciuc, MDA
7. Nemanja Majdov, SRB
7. Pape Doudou Ndiaye, FRA

-90 kg:
1. Krisztian Toth, HUN
2. Mihael Zgank, SLO
3. Kirill Denisov, RUS
3. Celio Dias, POR
5. Li Kochman, ISR
5. Max Stewart, GBR
7. Marc Odenthal, GER
7. Zack Piontek, RSA

-100 kg:
1. Michael Korrel, NED
2. Soyib Kurbonov, UZB
3. Philip Awitialcaraz, GBR
3. Anton Savytskiy, UKR
5. Karl-Richard Frey, GER
5. Elkhan Mammadov, AZE
7. Oleksandr Romanyuk, UKR
7. Denis Tachii, MDA

+100 kg:
1. Stanislav Bondarenko, UKR
2. Katsuma Ueda, JPN
3. Andre Breitbarth, GER
3. Nabil Zalagh, FRA
5. Zarko Culum, SRB
5. Freddy Figueroa, ECU
7. Bendeguz Demeter, HUN
7. Richard Waczulik, HUN

Frauen

-70 kg:
1. Elvismar Rodriguez, VEN
2. Laura Vargas Koch, GER
3. Gulnoza Matniyazova, UZB
3. Maria Perez, PUR
5. Karen Nun Ira, JPN
5. Sanne Van Dijke, NED
7. Antonia Moreira, ANG
7. Anka Pogacnik, SLO

-78 kg:
1. Kayla Harrison, USA
2. Anamari Velensek, SLO
3. Abigel Joo, HUN
3. Karen Stevenson, NED
5. Klara Apotekar, SLO
5. Sama Hawa Camara, FRA
7. Christelle Garry, FRA
7. Miranda Giambelli, AUS

+78 kg:
1. Carolin Weiß, GER
2. Sisi Ma, CHN
3. Iryna Kindzerska, UKR
3. Song Yu, CHN
5. Yelyzaveta Kalanina, UKR
5. Santa Pakenyte, LTU
7. Larisa Ceric, BIH
7. Julia Tolofua, FRA